Es war mir eine große Ehre, beim Gedenkentag an die Opfer des Völkermords an den Krimtataren sprechen zu dürfen. Wir haben uns versammelt, um gemeinsam an die Opfer dieser Tragödie zu erinnern und unsere Solidarität mit den Krimtataren zum Ausdruck zu bringen.
Am 18. Mai 1944 wurde die krimtatarische Bevolkerung aufgrund absurder Anschuldigungen deportiert. Es brachte enormes Leid, Trennung von Familien und Verlust von Leben.
Die Krimtataren bewahrten jedoch ihren Kampfgeist und ihre Identität. Sie haben ihre einzigartige kulturelle Identität mit Sprache, Traditionen, Musik, Tänzen und beeindruckender Stickerei trotz aller Tragödien aufbewahrt. Dieses kulturelle Erbe soll eschützt werden.
Seit der russischen Okkupation 2014 leben die Krimtataren erneut unter schwierigsten Bedingungen. Sie erfahren systematische Diskriminierung, Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen. Ihre Rechte auf freie Meinungsäußerung, Versammlungsfreiheit und Religionsfreiheit werden massiv eingeschrankt.
Viele wurden gezwungen, die Halbinsel zu verlassen, um Verfolgung zu entkommen. Diejenigen, die geblieben sind, leben in ständiger Angst. Schulen und kulturelle Einrichtungen wurden geschlossen, die krimtatarische Sprache ist bedroht.
Nun mit dem großflächigen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine stehen die Krimtataren vor den neuen
Bedrohungen.Um die Mobilisierung durch Russland zu vermeiden, sind sie in die Ukraine und ins Ausland geflohen, darunter auch nach Deutschland und nach Berlin. Der Terroristenstaaten Russland und die Russen setzen ihre Verbrechen fort, foltern, töten, zerstören und vergewaltigen.
Es ist auch wichtig, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, um das kulturelle Erbe der Krimtataren zu verstehen und ihre Rechte und Würde zu schützen.
Am 18. Mai feierten wir auch den Tag der Wyshywanka, der ukrainischen Nationaltracht. Die Ukrainer und Krimtataren teilen auch dieses kulturelle Erbe, sie lachen zusammen und leiden zusammen. Und zusammen bleiben sie stark!